Yair & Yocheved – Hochzeitsreportage in Leipzig

Yair & Yocheved – Hochzeitsreportage in Leipzig

Andere Länder – andere Sitten. Wir wandeln diesen Spruch leicht ab. Somit steht dieser Blog unter dem Motto „Andere Religionen – andere Hochzeitsbräuche.

Im August 2014 waren wir als Hochzeitsfotografen und Hochzeitsfilmer für eine komplette Hochzeitsreportage in Leipzig bei einer jüdisch-orthodoxen Hochzeit in Leipzig. In diesem Jahr eines unserer absoluten Highlights. Wir erlebten eine wunderbare, emotionale und sehr internationale Hochzeit mit Gästen aus Israel, Kalifornien, der Schweiz, aus Usbekistan und anderen Ländern – vor allem mit unglaublich freundlichen, aufgeschlossenen und herzlichen Brauteltern, Familien und Gästen. Wir fühlten uns an diesem Tag selbst als Gäste, obwohl wir als Hochzeitsdienstleister gebucht waren.

Wir haben uns bei einigen Gesprächsterminen mit unserem Bautpaar über den Ablauf und die Bräuche einer jüdisch-orthodoxen Hochzeit informiert und natürlich auch im Internet belesen. Ganz gespannt und voller Erwartung fieberten auch wir dem großen Tag entgegen. Hier nun eine kleine Unterrichtsstunde für Neugierige über eine jüdisch-orthodoxe Hochzeit.

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Die Hochzeit fand an einem Sonntag statt, denn der Samstag (Sabbat) ist in der jüdischen Religion der Tag der Ruhe. Braut (Kalla) und Bräutigam (Chatan) verbringen die Nacht vor der Hochzeit getrennt voneinander und sehen sich erst kurz vor der Hochzeit.

Vor der eigentlichen Hochzeitszeremonie findet die traditionelle Unterzeichnung des Ehevertrages (Ketubba) statt. Dies ist ein sehr alter jüdischer Hochzeitsbrauch. Mit der Ketubba verpflichtet sich der Mann, seine Frau stets zu ehren, sie zu kleiden, zu ernähren, sie finanziell abzusichern und ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen.

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Nach der Unterzeichnung des Ehevertrages durch Trauzeugen zerbrechen die Mütter von Braut und Bräutigam einen Teller.

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Während der Ehevertrag ausgehandelt und unterzeichnet wird, wartet die Braut mit den weiblichen Verwandten in einem separaten Raum.

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Unter feierlichen Gesängen betreten Brautvater, Bräutigam und Rabbiner den Raum, in dem die Braut wartet. Der Brautvater gibt seiner Tochter seinen Segen und der Bräutigam steift der Braut den Schleier über das Gesicht.

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Bis zum Beginn der Hochzeitszeremonie liest die Braut in der Tora, einem Teil der jüdischen Bibel.

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Die Hochzeitszeremonie findet im Freien unter einem Baldachin (Chuppa) statt, damit Gottes Segen ungehindert empfangen werden kann. Die Chuppa ist nach allen vier Seiten offen. Damit zeigt sich das Brautpaar bereit, ein für alle Gäste offenes Haus zu führen, so wie einst Abraham und Sara in ihrem Zelt.

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Die Hochzeitsgäste warten auf das Brautpaar.

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Auch bei einer jüdisch-orthodoxen Hochzeit wird gesungen und musiziert.

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Orthodoxe Juden heiraten in einem weißen Kleid. Auch im jüdischen Glauben steht Weiß für Reinheit und Unschuld. Der Bräutigam trägt daher meist während der Hochzeitszeremonie einen weißen Mantel über dem Anzug. Er wird von seinen Eltern unter den Baldachin geführt.

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Danach führen die Eltern der Braut ihre Tochter zur Chuppa. Die Mutter trägt dabei eine traditionelle, reichlich verzierte Kopfbedeckung.

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Die Hochzeitszermonie wird von einem Rabbiner abgehalten. Sie beginnt mit der Verlobung (Eurussin). Der Rabbiner spricht den Segen über einen Becher Wein, aus dem beide Brautleute trinken. Die Brautleute trinken während der Zeremonie mehrmals aus dem Becher.

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Danach streift der Bräutigam seiner Braut den Ehering auf den Zeigefinger der rechten Hand und sagt dabei: „Durch diesen Ring bist du mir angelobt nach dem Gesetz Moses und Israels.“

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Danach verliest der Rabbiner in hebräisch oder in aramäisch die Ketubba, die dann der Braut ausgehändigt wird.

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Erst dann folgt die eigentliche Eheschließung (Nissuin), indem durch den Rabbiner oder andere anwesende Rabbiner die sieben Hochzeitssegenssprüche (Schewa Berachot) verlesen werden. Dies erfolgt ebenfalls in hebräischer Sprache.

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Am Ende der Hochzeit zerbricht oder zertritt der Ehemann ein Glas. Dieses Glas soll an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 nach Christus erinnern, aber auch an die furchtbaren Leiden, die dem jüdischen Volk im zweiten Weltkrieg zugefügt wurden.

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Mit dem Glückwunsch masel tow („viel Glück“) werden Braut und Bräutigam dann in den Bund der Ehe verabschiedet.

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Da Braut und Bräutigam am Tag der Hochzeit bis nach der Eheschließung fasten müssen, dürfen sie sich nach der Trauung für eine Viertelstunde der Ruhe und Zweisamkeit zurück ziehen. Dann darf auch gegessen werden, zum Beispiel vom tradidionellen Hefezopf (Challah).

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Danach warten bereits die zahlreichen Gratulanten. Neben Geldgeschenken wird der Braut auch Schmuck geschenkt.

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Auch bei den orthodoxen Juden wird zünftig Hochzeit gefeiert. Es gibt koscheres Essen in mehreren Gängen. Dazwischen werden Gebete gesprochen, um Gott für die Gaben zu danken.

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Bei den orthodoxen Juden tanzen Männer und Frauen getrennt. Die Trennwand besteht aus Blumen. Nur dem Vater der Braut ist es vorbehalten, mit seiner Tochter zu tanzen.

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Der frisch vermählte Ehemann wird in die Gemeinschaft der verheirateten Männer aufgenommen.

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Natürlich gibt es auch hier eine süße Hochzeitstorte, angeschnitten von den Brautleuten.

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Es wird viel gelacht, gesungen und getanzt. Für uns als Fotografen und Videografen war dies ein erlebnisreicher, interessanter und unvergesslicher Tag.

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Da uns an diesem Tag keine Zeit für ein Brautpaarfotoshooting blieb und sich auch das Wetter nicht von seiner besten Seite zeigte, haben wir das Fotoshooting spontan auf einen späteren Zeipunkt gelegt. Dies fand dann im Oktober statt. Dazu gibt es einen gesonderten Blog mit den schönsten Paarfotos.

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